Reparatur Saugstrahlpumpe und 7 Lamellen Kupplung
Verfasst: Di 21. Jul 2015, 01:09
Hallo an alle Saugstrahlpumpen-Geschädigten,
ich melde mich nach langer Reparaturphase meines Multitronic Getriebes mit meinem Reparaturbericht inkl. Bilderreihe zurück.
Alles begann mit dem hier zuhauf beschriebenen Ruckeln beim Anfahren und später auch während der Fahrt.
Im Forum habe ich dann die klare Diagnose: "Saugstrahlpumpe erneuern" bekommen.
Tipps und Anleitungen fand ich, und bekam ich, hier auch und nachdem ich auch noch eine komplette Bestellliste, Reparaturanleitung und Einkaufsmöglichkeiten erhielt, habe ich meinen A6 4B 5C 2.5 TDI 2003 mit Hydraulikheber und vielen Holzklötzen aus meinem Zimmereibetrieb Stück für Stück auf eine angenehme Arbeitshöhe und waagerechte Auflage gebracht. (Ich beneide alle, die auf eine Hebebühne Zugriff haben)
Als nächstes habe ich das Getriebe ausgebaut, nach Anleitung zerlegt und dann den Übeltäter eindeutig entlarvt.
Getriebe nach Ausbau der Eingangswelle geöffnet
Als ich die Metallspäne sah, dachte ich: da wird alles hin sein. Ich habe das Getriebe zerlegt, alles ausgewaschen und nach dem Zusammenbau mit CVT Öl gespült. Ich hoffe den Rest erledigt der neue Filter.
Die Späne kommen von den Tellerscheiben des Variators und der Kette. Auf den Bildern sind Riefen auf den Laufflächen der Tellerscheiben zu sehen. Ich habe per Fingernagelprobe und nachlesen im Forum beschlossen, die Tellerscheiben weiter zu verwenden. Irgendwo hört der Spaß auch einfach auf. Jedenfalls habe ich die Scheiben soweit poliert, dass keine hervorstehenden Grate spürbar sind. Ganz wohl fühle ich mich dabei nicht. Das sind halt wieder von vorn herein Einbußen und sei´s nur die Lebensdauer des überholten Getriebes.
Der Gehäusedeckel mit der Eingangswelle und Kupplung ist gleich die erste Baugruppe, die ich ausbaue und mit dem Ausbau des Flügelröhrchens der Saugstrahlpumpe wird der Ursprung des Ruckelns sichtbar.
Im Lager der Saugstrahlpumpe ist schon jetzt die eingeschliffene Nut erkennbar, wo normalerweise keine sein darf. Gut dass ich das Ersatzteil schon hatte, sonst hätte ich die Nut als gewollt angesehen.
Alle Teile waren inzwischen eingetroffen (siehe meinen Beitrag mit der Anfrage nach Ersatzteilen)
und so konnte ich das Getriebe systematisch wieder zusammenschrauben. Ich dachte, bei gespreizten Kegelscheiben könnte ich die neue Kette einfach geschlossen auflegen (so wie sie ja auch original geliefert wird)
Ging dann aber doch nicht. In der Anleitung steht: Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge (wie der Ausbau). Also doch die Kette auftrennen und nach dem Einbau wieder zusammenfügen. Alles hübsch der Reihe nach!
Für die verschiedenen Aus- und Einbauten gibt das Handbuch jede Menge Audi Spezialwerkzeuge an. Schön wenn man die hätte. Ich habe einiges mit unterschiedlichen Stahlrohrabschnitten, geschliffenen Flacheisen, selbst gesägten Klötzen, Stiften und Holzkolben zum Lager eintreiben gelöst. Das kostet Zeit, spart aber eine Menge Lauferei oder Kosten. Beim Audi-Ersatzteilverkauf weigern die sich ja sogar Werkzeuge zu verkaufen. Den ein oder anderen Fixierstift hätte ich ja schon gerne "richtig" gehabt. Ein Hydraulikzylinder (Wagenheber) hat beim Aus- und Einpressen auch gute Dienste geleistet. Not macht erfinderisch.
Mit im Programm der Getriebeinstandsetzung war auch die Umrüstung von 6 auf 7 Lamellen in der Vorwärtskupplung. Den A6 habe ich als Bastlerfahrzeug mit dem typischen Getrieberuckeln gekauft. (Wenn ich geahnt hätte was da auf mich zukommt...) Serviceheft gab es nicht und auch sonst keine verlässlichen Hinweise auf eine regelmäßige Getriebewartung. Daher hatte ich den 7 Lamellen-Satz zusammen mit einem Satz Einstellscheiben mitbestellt. Es war tatsächlich noch die 6 Lamellen-Kupplung.
Das Kupplungsspiel habe ich bei beiden Kupplungen peinlich genau gemessen und die entsprechenden Einstellscheiben eingebaut. Da möchte ich nicht nochmal ran. Für den Aus- und Einbau half die "Ameise" das Getriebe Stück für Stück in die Richtige Lage zu heben oder zu senken. Nachdem das Getriebe wieder an Ort und Stelle eingebaut war, war ich gespannt auf die ersten "Gehversuche".
Nach dem Austausch der Lamellen von 6 auf 7 steht noch das Software Update bei der VAG-Werkstatt um die Ecke an, aber dahin muss ich den Wagen ja erst mal fahren. Das hab ich ganz vorsichtig, sozusagen in Schleichfahrt gemacht. War aber gar nicht nötig, denn tatsächlich arbeitet die Kupplung auch so schon super. Butterweiches Anfahren und Aus- und Einkuppeln beim Halten und Anfahren. Das macht Freude.
Interessanter Weise ruckt jetzt die Rückwärtskupplung, aber ich hoffe, das mit der hier im Forum beschriebenen Adaption der Kupplungen beheben zu können. Jedenfalls habe ich das Kupplungsspiel entsprechend der Reparaturanleitung peinlich genau eingemessen und die entsprechenden Distanzscheiben eingebaut.
Getriebeöl habe ich von Mannol CVT mit der ausdrücklichen Eignung und dem Vergleich zum original Audi CVT Öl, bei 40° C Öltemperatur eingestellt.
Zum Befüllen mit und Ablassen von überschüssigem CVT Öl habe ich einen 3/4 Zoll Gartenschlauch in den Befüllstutzen am Getriebe "eingeschraubt" der sitzt fest und dicht im Ínnengewinde des Stutzens. Als Behälter habe ich einen 5 Liter Wasserkanister getrocknet und unten mit einem 22 mm Fostner-Bohrer ein sauberes Loch geschnitten, in das der Gartenschlauch stramm hinein passt. (Nachdem der Schlauch im ersten Versuch durch die gute Ölschmierung aus dem Kanister rutschte und mein Daumen gerade noch groß genug war, um größere Schäden zu vermeiden, habe ich den Schlauch durch den Kanister bis außerhalb der Füllöffnung geschoben, ein Loch quer durch den Schlauch gebohrt, und eine Kabelbinder als Zugsicherung durch gezogen. Dann den Schlauch wieder zurück in den Kanister gezogen und fertig war mein Befüllgerät. Je nachdem, ob ich den Kanister höher oder tiefer als die Getriebe-Ölwanne hänge, läuft Getriebeöl in das Getriebe, oder überschüssiges Getriebe aus dem Füllstutzen. Für die letzte Einstellung des Ölstands habe ich vorsichtshalber ca. 0,5 Liter Öl mehr eingefüllt und mit einer Wanne nach Abziehen des Gartenschlauches vom Getriebe herauslaufen lassen, bis bei laufendem Motor und ab 35° C Öltemperatur nur noch ein gleichmäßiges Rinnsal aus dem Befüllstutzen lief. Bei 40° C habe ich dann den Stopfen in den Stutzen eingeschraubt. Fertig!
Also, die Adaption steht zwar noch aus, aber der Wagen läuft wieder.
Danke an Manfred und Sascha
P.S. auch wenn´s hier nicht her gehört, zeig´ich´s doch mal.
Ich hab bei der Gelegenheit auch den 2.5 TDI V6 überholt und das war mehr Arbeit als das Getriebe.
Alle Riemen und Dichtungen ab Zylinderkopf sind ausgetauscht und der total versiffte Motor komplett gereinigt.
Ich dachte halt: wenn ich schon mal zerlege, dann richtig..
Gruß
Marius
ich melde mich nach langer Reparaturphase meines Multitronic Getriebes mit meinem Reparaturbericht inkl. Bilderreihe zurück.
Alles begann mit dem hier zuhauf beschriebenen Ruckeln beim Anfahren und später auch während der Fahrt.
Im Forum habe ich dann die klare Diagnose: "Saugstrahlpumpe erneuern" bekommen.
Tipps und Anleitungen fand ich, und bekam ich, hier auch und nachdem ich auch noch eine komplette Bestellliste, Reparaturanleitung und Einkaufsmöglichkeiten erhielt, habe ich meinen A6 4B 5C 2.5 TDI 2003 mit Hydraulikheber und vielen Holzklötzen aus meinem Zimmereibetrieb Stück für Stück auf eine angenehme Arbeitshöhe und waagerechte Auflage gebracht. (Ich beneide alle, die auf eine Hebebühne Zugriff haben)
![Traurig [icon_frown.gif]](./images/smilies/icon_frown.gif)

und so konnte ich das Getriebe systematisch wieder zusammenschrauben. Ich dachte, bei gespreizten Kegelscheiben könnte ich die neue Kette einfach geschlossen auflegen (so wie sie ja auch original geliefert wird)

Mit im Programm der Getriebeinstandsetzung war auch die Umrüstung von 6 auf 7 Lamellen in der Vorwärtskupplung. Den A6 habe ich als Bastlerfahrzeug mit dem typischen Getrieberuckeln gekauft. (Wenn ich geahnt hätte was da auf mich zukommt...) Serviceheft gab es nicht und auch sonst keine verlässlichen Hinweise auf eine regelmäßige Getriebewartung. Daher hatte ich den 7 Lamellen-Satz zusammen mit einem Satz Einstellscheiben mitbestellt. Es war tatsächlich noch die 6 Lamellen-Kupplung.
Das Kupplungsspiel habe ich bei beiden Kupplungen peinlich genau gemessen und die entsprechenden Einstellscheiben eingebaut. Da möchte ich nicht nochmal ran. Für den Aus- und Einbau half die "Ameise" das Getriebe Stück für Stück in die Richtige Lage zu heben oder zu senken. Nachdem das Getriebe wieder an Ort und Stelle eingebaut war, war ich gespannt auf die ersten "Gehversuche".
Nach dem Austausch der Lamellen von 6 auf 7 steht noch das Software Update bei der VAG-Werkstatt um die Ecke an, aber dahin muss ich den Wagen ja erst mal fahren. Das hab ich ganz vorsichtig, sozusagen in Schleichfahrt gemacht. War aber gar nicht nötig, denn tatsächlich arbeitet die Kupplung auch so schon super. Butterweiches Anfahren und Aus- und Einkuppeln beim Halten und Anfahren. Das macht Freude.

Interessanter Weise ruckt jetzt die Rückwärtskupplung, aber ich hoffe, das mit der hier im Forum beschriebenen Adaption der Kupplungen beheben zu können. Jedenfalls habe ich das Kupplungsspiel entsprechend der Reparaturanleitung peinlich genau eingemessen und die entsprechenden Distanzscheiben eingebaut.
Getriebeöl habe ich von Mannol CVT mit der ausdrücklichen Eignung und dem Vergleich zum original Audi CVT Öl, bei 40° C Öltemperatur eingestellt.
Zum Befüllen mit und Ablassen von überschüssigem CVT Öl habe ich einen 3/4 Zoll Gartenschlauch in den Befüllstutzen am Getriebe "eingeschraubt" der sitzt fest und dicht im Ínnengewinde des Stutzens. Als Behälter habe ich einen 5 Liter Wasserkanister getrocknet und unten mit einem 22 mm Fostner-Bohrer ein sauberes Loch geschnitten, in das der Gartenschlauch stramm hinein passt. (Nachdem der Schlauch im ersten Versuch durch die gute Ölschmierung aus dem Kanister rutschte und mein Daumen gerade noch groß genug war, um größere Schäden zu vermeiden, habe ich den Schlauch durch den Kanister bis außerhalb der Füllöffnung geschoben, ein Loch quer durch den Schlauch gebohrt, und eine Kabelbinder als Zugsicherung durch gezogen. Dann den Schlauch wieder zurück in den Kanister gezogen und fertig war mein Befüllgerät. Je nachdem, ob ich den Kanister höher oder tiefer als die Getriebe-Ölwanne hänge, läuft Getriebeöl in das Getriebe, oder überschüssiges Getriebe aus dem Füllstutzen. Für die letzte Einstellung des Ölstands habe ich vorsichtshalber ca. 0,5 Liter Öl mehr eingefüllt und mit einer Wanne nach Abziehen des Gartenschlauches vom Getriebe herauslaufen lassen, bis bei laufendem Motor und ab 35° C Öltemperatur nur noch ein gleichmäßiges Rinnsal aus dem Befüllstutzen lief. Bei 40° C habe ich dann den Stopfen in den Stutzen eingeschraubt. Fertig!

Danke an Manfred und Sascha

P.S. auch wenn´s hier nicht her gehört, zeig´ich´s doch mal.
Ich hab bei der Gelegenheit auch den 2.5 TDI V6 überholt und das war mehr Arbeit als das Getriebe.

Ich dachte halt: wenn ich schon mal zerlege, dann richtig..
Gruß
Marius