Multitronic Forum

Liebe Multitronic-Gemeinde!

So schön auch das Dahingleiten mit meinem A6 4F Avant, Bj. 12/2007 2,7 TDI multitronic auch ist, aber seit einigen Wochen macht mich das Auto fertig und ich hoffe sehr auf eure ideenreichen Lösungsvorschläge. Bislang war ich bei euch lediglich „Mitleser“ und nun möchte ich hier und da versuchen, selbst auch meine Erfahrungen an euch weiterzugeben oder Fragen zu stellen… Meine wochenlangen Recherchen und SuFu-Nutzungen haben leider nichts gebracht...

Mein A6, den ich mit 90.000 km Anfang 2012 gekauft habe, hat seit heute 220.000 km auf der Uhr. Alle 60.000 km (also seit der Inspektion bei 120.000 km) lasse ich das Getriebe nach der Tim-Eckart-Methode bei Pieper Motoren in Dortmund spülen. Das nächste Mal in 20.000 km bei 240.000 km. Bislang keine Probleme mit Schlupf oder irgendwelchen Rucklern. Das Auto hege und pflege ich. Alle unsere Wagen werden bei AUDI scheckheftgepflegt. Ich möchte das Auto nach lange fahren und es ist unverbastelt und ungechipt und mit VCDS lese ich regelmäßig Fehler aus und ich habe einen sehr empfindlichen „Popometer“ und will mögliche Schäden frühzeitig erkennen und stets auf Augenhöhe mit dem Freundlichen sprechen können.

Nun aber zum konkreten Problem – bzw. eher der Problembeschreibung und was ich bislang versucht habe: Ausgeprägt ist ein kurzes stoßweises Gasgeben und wieder Wegnehmen bei Fahrt in allen Geschwingigkeitsbereichen. Dies steht aber im unmittelbaren Zusammenhang mit Fahrbahnunebenheiten wie z.B. „Brückenfugen“ oder Flickenteppichen. Hier fängt das Auto immer an zu schaukeln und wenn man aussteigt, denkt man, man sei seekrank geworden. Ich beobachte hauptsächlich im Digitaltacho, dass bei Überfahren von Unebenheiten die Geschwindigkeit um bis zu 30 km/h (!) abfällt und sofort wieder auf das ursprüngliche Niveau zurückschnellt. Wenn gleichzeitig die GRA aktiv ist, versucht die GRA hektisch das auszugleichen, was das Schaukeln verstärkt. Als ob man permanent aufs Gas und wieder runter steigt. Aber so heftig kann man das manuell gar nicht provozieren. Das Ganze geht aber auch ohne GRA! Hier ist man zwar selbst „Herr übers Gasgeben“, aber obiges Phänomen tritt da auch auf. Selbst wenn ich nur bei 50 km/h das Auto rollen lasse und kein Gas gebe und über geflickte Straßenflächen fahre. Da schaukelt er auch, der DZM kommt etwas in Wallung (Ausschläge bis max. 100 U/min.), die Geschwindigkeitsanzeige fällt ab und schnellt wieder hoch. Innerhalb einer halben Sekunde. Also wirklich nötig ist, dass man über eine kurzwellig-geflickte Straße fährt, was in D ja leider unumgänglich ist. Also einfach nur ohne Gas über eine geflickte Straße rollen lassen und das Auto huckelt.

Als erstes hatte ich den Luftmassenmesser LMM im Visier. Den hab ich ausgetauscht – und wieder einen Hitachi eingebaut – das Schaukeln ist aber nachwievor da. Am LMM lag es offenbar nicht. Seitdem ca. 300 km gefahren. Keine Lernwerte gelöscht – da ich oft las, dass das nicht nötig wäre. Der Turbo läuft auch sauber und im Fehlerspeicher ist nichts abgelegt. Ich merke aber, dass die Multitronic teilweise etwas nervöser und teilweise auch etwas träger auf meinen Gasfuß reagiert, obwohl ich das gelassene Dahingleiten wirklich zelebriere. Was könnte das also sein? Bin wirklich verzweifelt. Ich befürchte langsam, dass es etwas „Getriebeinternes“ ist.
Fakt ist nur: Es hängt mit Fahrbahnunebenheiten zusammen. Gibt es hier einen Sensor, der die benötigte Kraft für die Straßensituation berechnet und da irgendwelche Anforderungen an Getriebe und/oder Motor sendet und sich da jemand verrechnet oder vermisst? Bei Bergauf-Fahrten ist das nicht so ausgeprägt, wie wenn ich das Auto einfach nur rollen lasse – ohne Gasgeben. Daher denke ich eher Richtung Getriebeproblem.

Bevor ich mich aber an den Freundlichen wende, wäre es super toll von euch, wenn ihr mir beim Eingrenzen des Problems helft. Gerade so völlig ohne Fehlermeldung ist das wirklich schwer…

Ich danke sehr im Voraus für sachdienliche Hinweise und wünsche schonmal ein schönes WE…

Schorsch

Sieht für mich nach einem elektrischen Problem aus. Was sagt der Fehlerspeicher?

Hallo coupe110,

für mich sieht das auch nach Elektrik aus. Kann ich da irgendwelche Sensoren auslesen und nach Werteabweichungen stöbern? Drehmoment, Geschwindigkeit, Drehzahl? Irgendwas, was auftritt, wenn das Auto gerade durch die Unebenheiten in Unruhe gerät und sich das überträgt?

Das Fehlerprotokoll habe ich gerade frisch gezogen. Im MSG nur der sporadische Saugrohrklappenfehler und die AHK (Nachrüstgerät von Westfalia macht schon immer auf sich aufmerksam...) Habe vor vielleicht 50.000 km das fehlerhafte und ausgeleierte Gestänge der Saugrohrklappen getauscht. Nicht die Klappen.

Ansonsten hab ich das Protokoll mal angehängt... Getriebe hat nix gespeichert...

Ich weiß jetzt nicht genau,woher die neueren Autos ihre Geschwindigkeit/Drehzahl herbekommen,sodass man halt sieht wie schnell man fährt.

Bei meinem Passat war auch der Geber am Getriebe defekt.Das hat man beim fahren mit Tempomaten gemerkt.Da ruckte die Tachonadel kurz.

Eventuell ist bei dir halt ein entsprechender Sensor defekt und sendet bei so einer Überfahrt,wie du sie beschreibst falsche Signale.

Ich hoffe du verstehst,was ich meine.

Ich kann hier leider "nur" von Fahrzeugen wie A6 4B und Passat 3BG berichten eventuell lässt sich das auf deinen Fehler umlegen!?


Die ABS Steuergeräte im 4B bzw. Passat hatten auch das Problem mit den Alu-Bonddrähten (gebrochen). Ich hatte selbst das Problem und es trat bei Bodenwellen / Schlaglöchern auf.
Wenn ich mich nicht täusche wird das Geschwindikeitssignal von den Raddrehzahlsensoren über das ABS/ESP Steuergerät an die restlichen Steuergeräte im BUS "verteilt". Nicht immer wurde beim Auftreten eines Fehlers ein Eintrag im Fehlerspeicher gesetzt.

Wenn nun also beim Überfahren einer Bodenwelle das Geschwindikeitssignal kurz unterbrochen wird (besagte Bonddrähte im Steuergerät) wären die Regelungsversuche des Fahrzeuges durchaus erklärbar.

Ich möchte aber nochmals festhalten das die Ausführungen auf Erfahrungen mit dem Vorgängermodell beruhen. Leider habe ich (noch) keinen 4F (oder neuer) zum schrauben .....




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Guten Morgen zusammen,

vielen Dank für die - wie ich finde - wertvollen Hinweise! Ich muss dazu sagen, dass ich ja kein versierter Schrauber bin, sondern "nur" versuche mit technischem Interesse und Verständnis und etwas Kombinationsgabe an die Sache herangehe. Dafür finde ich eure Hinweise genau richtig...

Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte ich in 2 Richtungen "forschen":

1. Wohl alle Gebersignale hinsichtlich Geschwindigkeit und Drehzahl ausfindig machen (wie macht man das? Gibt es da Auflistungen, welche MWBe ich aufzurufen habe?) und vielleicht bei einer Log-Fahrt mal protokollieren und gucken, ob es Spitzen bei einzelnen Kanälen/Gebern gibt => Wackelkontakt bei Schlaglöchern usw.?

2. Die von Bernd beschriebenen Bonddrähte... Was auch immer das ist... Sofern mein "moderner" 4F so etwas hat... Klingt aber nach einem nicht spontan auszuschließendem Indiz... Wie mache ich sowas? Ist das innerhalb eines Steuergerätes? Vom ABS/ESP? Oder direkt an den Rädern? Kann ich mit VCDS irgendwelche Werte loggen oder gegen checken?

Wie gesagt: Mein Wille, dem auf die Schliche zu kommen, ist da. Nur die technischen Möglichkeiten eher nicht und ich fürchte, dass der mir nur sagt: Können Fehler nicht nachvollziehen (weil nicht hinterlegt) oder: das kostet 10.000€, weil wir xxx austauschen wollen. Ob es daran liegt... Keine Ahnung.

Hier sind die wahren Spezialisten und euch traue ich 1.000 mal mehr zu. Ich stelle mich mit dem Auto auch gerne als Testwagen für Schrauberexperimente zur Verfügung... (Sofern er danach nicht auf den Schrott wandern muss... )

Ich gab oder gibt es einen User die ABS Steuergeräte reparieren.

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Ich konnte damals mein ABS Steuergerät eindeutig als defekt diagnostizieren. Ich hatte "Glück" ..... Motorhaube auf, Zündung ein ......

Kein Fehler

Dann habe ich (Versuch und Irrtum) leicht mit einem Schraubenzieher auf das ABS Steuergerätegehäuse geklopft ..... mit dem Klopfen ging eine Warnung im FIS an .....

Wie eingangs erwähnt kam leider nicht immer bei den beobachteten Fehlern ein Eintrag im Fehlerspeicher / Eine Warnung im FIS zusammen.

Das ABS Steuergerät sitzt (das sollte auch beim 4F so sein) direkt am Hydraulikblock (wo alle Bremsleitungen zusammen laufen)


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Werde gleich mal bei meinem Steuergerät "anklopfen" Mal sehen was es antwortet... Hab schon bei geschaut was die Dinger so kosten. Gebraucht 150-200€ wobei man nicht weiß was man da bekommt. Neu beim ist man sicher mit 800-1.000€ dabei... Nur so eine Schätzung. Und das auf Verdacht?

Würde ja gerne so ein Teil mal testen lassen, aber das kann man selbst nicht machen oder? Also ausbauen und einschicken an den Reparateur-User...? Das kann ich aber wohl unmöglich selbst oder? Also das Tauschen meine ich...

Ich habe meines damals bei einer Firma namens abs-steuergeräte.de reparieren lassen, mit Versandkosten waren das glaub ich so um die 180€.

Der Ausbau ist ohne Demontage des Hydraulikblockes möglich. Bevor dundich zu diesem Schritt entscheidest solltest du aber wirklich die Logfahrt durchführen. Dabei dann eben auch das ABS Steuergerät (da speziell das Geschwindigkeitssignal) loggen.

Ist ja nur ein möglicher Ansatz [emoji13] mitunter liegt der Fehler ganz wo anders [emoji848]


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