Multitronic Forum

Hallo liebes Forum,

ich bin neu hier heiss Benni und Wohne in Großbottwar (Zwischen Heilbronn und Ludwigsburg) und brauche aus aktuellem Anlass dringend ein paar Ratschläge von euch weil ich nicht weiss was ich machen soll.

Kurz zur vorgeschichte.
Mein Auto ist ein A4 Avant 2007 mit 2.0 TDI MKB: BPW und Multitronic GKB: KTT Laufleistung ca. 190.000km.
Hat alle 60tkm Getriebölwechsel bekommen den letzten vor ~10tkm.

Bis jetzt hatte ich mit dem Getriebe keinerlei Probleme und alles lief wie es soll.
Vorletztes Wochenende war ich in Hamburg auf der Hinfahrt auch alles in Ordung und beim Einparken hab ich ein leichtes knack Geräusch gehört (ist mir erst beim später drüber nachdenken eingefallen in dem Moment war es für mich nichts ungewöhnliches hätte auch das überfahren eines Steines sein können).
Nachdem ich dann am nächsten Tag wieder losgefahren bin ist mir direkt ein ungewohntes Geräusch aufgefallen.
Es trat auf beim Beschleunigen bis ca. 70km/h und war dann nichtmehr zu hören. Ich denke das dann die Abroll- und Windgeräusche dieses überdeckt haben.
Ich würde es als Summen bzw mechanisches Schleifen beschreiben so als wenns ein Lager erwischt hätte. Hatte mal ein ähnliches Geräusch bei nem Schaltgetriebe und da war es dann ein Lager.

Da ich keine andere Wahl hatte bin ich mit viel Angstschweiss die 600km nach Hause gefahren was auch Problemlos ging.
Das Geräusch war während der Fahrt ( 120-140km/h) nicht zu hören und auch sonst war nichts ungewöhnliches festzustellen.
Als ich dann von der Autobahn runter bin war das Geräusch deutlich zu hören also lauter als noch in Hamburg aber nicht richtig laut.
Da ich nichts riskieren wollte hab ich das Auto direkt am nächsten Tag in die Werkstatt gebracht wo es seitdem steht.

Was mir aufgefallen ist und was ich ausprobiert habe:
-Geräusch tritt auf beim Beschleunigen und ist von der Lautstärke Motordrehzahlabhängig bis ca. 70km/h
-Geräusch tritt beim Ausrollen auf ab ca. 35km/h bis kurz vorm Stand
-Geräusch ist deutlicher zu hören wenn man manuell schaltet
-Wenn man rollt ist das Geräusch nicht wirklich warzunehmen außer ab 35km/h abwärts

Diagnose meiner Werkstatt:

- Geräusch ist nur Drehzahlabhängig und ändert sich nicht mit der Raddrehzahl
- Geräusch kommt eher aus dem hinteren Teil des Getriebes
- Geräusch klingt nach kaputtem Lager

Nachdem nun das Getriebe ausgebaut und zerlegt ist lässt sich kein Mechanischer defekt feststellen oder das Geräusch irgendwie zumindest Teilweise reproduzieren.

War vorhin da und hab es mir selbst angeguckt und mit ihm gesprochen:

- Getriebe sieht von innen aus wie neu und kann eigentlich nicht schon die 190.000 Laufleistung hinter sich haben
- Variator, Kette und Zahnräder haben keinerlei gebrauchsspuren
- Keinerlei Späne im Öl oder an irgendwelchen Teilen , minimalst Abrieb am "Filter bzw dem Magneten?!?"
- Kein Lager hat riefen oder sonstige Spuren oder macht Geräusche beim drehen auch nicht unter Druck

Da nun ein mechanischer Defekt der Drehbaren Teile fast sicher ausgeschloßen werden kann ist seine einzige Idee (wenn ich es richtig verstanden habe) der Schieberkasten bzw die Pumpe darin (korregiert mich wenn ich falsch liege).
Da aber alles Ordentlich lief konnte zumindest die Fuktion der Pumpe nicht eingeschränkt sein lediglich für das Geräusch könnte sie verantwortlich sein was aber nicht nachgestellt werden kann mangels passender Drehzahl.

Da es nun hierbei um nicht wenig Geld geht und meine Optionen so oder so nicht sonderlich rosig sind würde ich gerne die Meinung von euch Fachmännern dazu hören.

Folgende Optionen fallen mir ein (gerne könnt ihr mir andere nennen sofern es welche gibt):

1) Schieberkasten und Verschleißteile (Saugstrahlpumpe Dichtungen etc.) tauschen lassen und hoffen das dieser Grund für das Problem war Kostenpunkt ca. 3000€ (seiner Aussage nach kostet der Schieberkasten alleine ~1100€ + Steuern )

2) Verschleißteile Tauschen, Getriebe zusammenbauen und hoffen das dass Geräusch weg ist. Kostenpunkt ca. 1500€

3) Auto so wie es nun da steht verkaufen und a) kein Auto haben oder b) für den mehr als schlechten Verkaufswert irgend ne ranzkarre kaufen.

Schonmal Danke das ihr diesen ewig langen Text gelesen habt und hoffentlich könnt ihr was dazu sagen.

Falls ihr noch irgendwelche Infos braucht vllt hab ich ja was vergessen immer raus damit.

Vielen Dank

Benni

Hallo,

die Pumpe kann man vom Schieberkasten abschrauben und in Augenschein nehmen. Ebenso sollte die Eingangswelle ausgebaut und auseinander gepresst werden. Drehzahlabhängige Geräusche deuten eigentlich immer auf die Getriebeeingangsstufe hin. Also von ZMS, über Eingangswelle und Variator 1. Die Ölpumpe wird auch über die Eingangswelle angetrieben, und ist somit auch drehzahlabhängig. Auch mal die hinteren Wellenstummel des Variator 1 auf evtl. Risse prüfen.

Grüße,

Horch

Hallo Horch,

vielen Dank schonmal für die Tips.

Ich werde morgen mal anrufen und ihn diese Sachen prüfen lassen.
Gut zu wissen das man die Pumpe abschrauben kann. Gibts es diese denn als Ersatzteil irgendwie zu beziehen oder endet das ganze dann auch im kompletten Schieberkasten?

Bin noch nicht so versiert in dem Gesamtaufbau der MT. Die Eingangswelle ist die auf der die Vor- und Rückwärtskupplung sitzen oder?
Die hatte er Ausgebaut allerdings war noch der "Korb" mit den Vorwärtslamellen drauf also hat er diese wohl nicht auseinandergepresst?. Was genau muss denn dort auseinander gepresst werden bzw. was könnte man da als mögliche Fehlerquelle finden/ausschließen?

Kann man das ZMS irgendwie prüfen bzw. ausschließen das diese die Geräusche verursacht?

Und der Variator sieht wie gesagt aus wie neu und lässt sich leichtgängig drehen und macht auch überhaupt keine Geräusche. Was befindet sich denn am Stummel des Variators?

Vielen Dank

Benni

Die Pumpe gibt es bei Audi nicht als Ersatzteil, nur komplett mit Schieberkasten. Aber man wird teilweise auch auf dem Teilemarkt fündig. Dann sollte man aber evtl. etwas Zeit haben.

In der Eingangswelle sitzen diverse Lager/Verbindungen, die erst sichtbar werden, wenn diese auseinandergepresst ist. Ebenso das vordere Lager im Deckel. Zur Erneurung der Kupplungslamellen muss diese sowieso zerlegt werden.

Das ZMS kann man auf Verdreh- und Kippspiel prüfen. Die Werte sind motorabhängig, und müssten recherchiert werden.

Es gab mal eine Serie Variatoren, insbesondere bei den K**-Getrieben, da brachen die hinteren Wellenstummel. Das betraf insbesondere Variator 2. Und auch mal auf die Verzahnung vom Drehmomentfühler an Variator 1 schauen. Die wird zwar kaum für die Geräusche verantwortlich sein, hilft aber bei der Verschleißbeurteilung.

Grüße,

Horch

Hallo,

nach einem Telefonat heute morgen sind einige Sachen schon auszuschließen.
Also die Variatoren sind in Ordnung haben weder Risse noch sonstigen Verschleiß. Das ZMS ist nach Aussage des Meisters auch nicht weil das Geräusch nicht passt und auch sonst alles in Ordnung ist.

Aktueller Stand ist das die Eingangswelle zerlegt und die Pumpe vom Schieberkasten abgeschraubt wird und dort nochmal geguckt wird ob was zu erkennen ist.

Sollte dann immer noch nichts zu finden sein wäre der Plan alle Verschleißteile (Kupplungen, Saugstrahlpumpe, Dichtungen, Geber usw.) zu erneuern und das Getriebe wieder zusammen zu bauen.

Da das Geräusch dann immernoch vorhanden ist muss man dann halt weiter suchen bzw. prüfen ob es sich tatsächlig um den Schieberkasten (Pumpe) handelt und diesen dann ggf. austauschen was ja aber auch ohne ausbau des Getriebes möglich ist.

Ich werde nach der Arbeit nochmal hinfahren und ein paar Bilder machen und das genaue vorgehen Besprechen.

Gibt es eurer Ansicht nach Bedenken bezüglich der Vorgehensweise?

Danke für die Hilfe

Benni

Hey Leute,

bin echt am verzweifeln und der Meister in der Werkstatt weiss auch nicht so recht weiter.
Haben die Eingangswelle noch ein bischen weiter zerlegt kenn leider die genauen Bauteilbezeichnungen nicht also falls etwas keinen Sinn ergibt bitte ich dies zu Entschuldigen.

Also er hat noch Kolben, Druckplatte und Zylinder der Eingangswelle entfernt und die Vorwärtskupplung abgenommen. Weiter hatte er das bis dato auch noch nicht gemacht da es ab dem Punkt ja sowieso keine Originalen Ersatzteile mehr gibt.
Wenn man nun nun das Planetengetriebe zum drehen bringt ist ein ganz leichtes Geräusch zu hören. Dazu ein paar Fragen.

Wenn ich das richtig verstanden habe ist das Planetengetriebe ja nur dafür da die Drehrichtung zu ändern aber es läuft trozdem während der normalen Vorwärtsfahrt ausgekuppelt mit?
Kann man ein leichtes Geräusch als normal einstufen? Ich meine ein Planetengetriebe mit Zahnrädern das "trocken" läuft kann ja eigentlich garnicht lautlos drehen oder?

Die Ölpumpe tut was sie soll. Sie pumpt ordentlich Öl also ist von der Funktion her nicht eingeschränkt und Geräusche lassen sich wie gesagt auch nicht reproduzieren.

Ich weiss echt nicht weiter wäre über jede Idee wie weiter vorgegangen werden kann/soll dankbar.
Die Eingangswelle oder den Schieberkasten auf Verdacht zu Tauschen ist für mich keine wirkliche Option da diese einfach so teuer sind das ein Fehlgriff nicht so leicht zu verschmerzen ist.

Hier ein paar Bilder (leider ganz am Ende in Zeitnot gemacht daher leider nicht sonderlich gut )

Hab vergessen den Zustand der Eingangswelle zu beschreiben. Auch hier keinerlei Verschleiß zu erkennen. Die 6 Zahnräder vom Planetengetriebe haben keinerlei macken genauso wenig wie die Zähne im Hohlrad. Also gehe ich davon aus das auch im Getriebe das Sonnenrad?!? genauso aussieht.

Sitzt denn im Planetenradsatz noch ein Lager was es evtl sein könnte?

Also kurzes Update.

Da ein leichtes Geräusch im "trockenen" Lauf beim Planetensatz normal sein soll und weiter keine Ursache gefunden werden konnte wird das Getriebe jetzt erstmal mit Ersatz der Verschleißteile, Dichtungen, Saugstrahlpumpe etc wieder zusammengebaut und dann weiter gesehen.

Ich halte euch auf dem laufenden.