Multitronic-Probleme im warmen Zustand

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origami
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Multitronic-Probleme im warmen Zustand

Beitrag von origami »

Hallo Leute,

ich bin noch neu hier und möchte gleich vorweg sagen, dass ich froh bin, dieses Forum gefunden zu haben. Ich bin wirklich beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der User hier!

Wie nicht anders zu erwarten, habe auch ich Ärger mit der Multitronic in meinem Audi. Ich konnte über die Suchfunktion leider nicht allzu viel zu meinen Problemen finden, deswegen fange ich am besten mal ganz von vorne an:

Ich habe vor etwa 6 Wochen (am 26.3.) einen Audi A4 1.8 T Multitronic (163 PS) bei einem Händler gekauft (leider 200 km von meinem Wohnort entfernt). Der Wagen ist EZ 12/2002, also noch nicht ganz 12 Jahre alt und hat aktuell 94.000 km runter. Anfangs wurde er noch bei Audi gewartet, später dann bei einem freien Händler. Der letzte Service ist leider nicht mehr so ganz nachvollziehbar, aber der Gesamteindruck des Autos war schon ziemlich gut. Da dies mein erster Gebrauchtwagenkauf war, wollte ich natürlich auf Nummer sicher gehen. Probefahrt natürlich gemacht (mit einem Freund) und den Händler auch zum Getriebe und der Multitronic-Anfälligkeit befragt. Der sagte mir, dass das Getriebe völlig in Ordnung sei und ich mir wegen der Multitronic-Anfälligkeit nicht solche Gedanken machen müsse. Ich dachte mir, na gut, der Wagen ist noch super in Schuss und die Multitronic-Probleme treten eh häufiger bei den drehmomentstarken Dieseln auf. Während der Probefahrt konnte ich auch nichts Ungewöhnliches feststellen (bis auf die Tatsache, dass der Tank bei Antritt fast komplett leer war :evil:). Sporadisch ruckelte es mal geringfügig. Da dies mein erstes Auto mit Automatikgetriebe ist, schob ich das auf meine Unerfahrenheit damit. Ich bin natürlich auch recht vorsichtig gefahren, und da der Verkehr recht stark war, hatte ich nicht die Möglichkeit, mal richtig zu beschleunigen.

Schon auf der Rückfahrt traten dann Probleme auf, und mittlerweile habe ich das Gefühl, dass es schlimmer geworden ist. Ich versuche es mal zu beschreiben: Im kalten Zustand fährt er gut an (daher konnte ich auch bei der Probefahrt nichts feststellen), es ruckt nur ab und zu in Geschwindigkeiten ab 30 km/h. Bei konstanter Geschwindigkeit ruckelt nichts. Doch sobald der Wagen Betriebstemperatur erreicht hat, fängt das "Schlagen" (ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll) und Ruckeln richtig an. Beim Anfahren habe ich jedes Mal das Gefühl, dass mir gleich alles um die Ohren fliegt, so laut rattert es (als würde er gleich abwürgen). Ich beiße jedes Mal die Zähne zusammen, weil das wirklich sehr ungesund klingt. Dabei schwankt bzw. "pulsiert" der Drehzahlmesser auch. Wenn ich seeehr langsam anfahre, kann ich das Rucken und Schlagen einigermaßen unterbinden. An Steigungen ist es jedoch unmöglich. Da rattert und schlägt es schon, wenn ich nur das Bremspedal loslasse. Zügiges Anfahren ist eigentlich unmöglich. Beim Beschleunigen in höheren Geschwindigkeiten ruckelt der Wagen ebenfalls, allerdings nicht so stark, aber dennoch deutlich zu spüren. Selbst bei Geschwindigkeiten von über 100 km/h tritt das auf. Es variiert zwischen regelrechtem Ruckeln und Vibrieren. Auch wenn ich manuell schalte, habe ich die eben beschriebenen Probleme. Rückwärtsfahren funktioniert einwandfrei. Auch beim Abbremsen ruckelt nichts.

Ich habe gleich in der ersten Wochen nach dem Kauf einen Termin in einer Audi-Werkstatt gemacht und denen meine Probleme geschildert. Ich habe zunächst erstmal einen Getriebeölwechsel durchführen lassen, da das leider vom Vorbesitzer versäumt wurde. Das brachte allerdings entgegen meiner Hoffnung keine Besserung. Der Mitarbeiter hatte auch selber eine Probefahrt gemacht und erklärte mir dann, dass die Antriebswelle wohl defekt ist (ausschlägt). Laut Kostenvoranschlag soll dabei die komplette Antriebswelle zerlegt werden und alle relevanten Teile (Lamellen, Kolben, Dichtring, Ölrohr usw.) ersetzt werden + nochmal ATF neu. Das Ganze würde etwa 1.400 € kosten.

Da der Schaden eindeutig schon vor dem Kauf bestanden haben muss (sonst hätte ich es ja nicht schon auf der Rückfahrt vom Händler bemerkt), habe ich meinen Händler darüber informiert und ihn auf Sachmängelhaftung hingewiesen. Leider stellt er sich quer und will, dass ich das über die Gebrauchtwagengarantie abwickle. Allerdings würde die laut Vereinbarung nur 50 % der Kosten übernehmen. Ich habe ihm gesagt, dass Schäden, die bereits vor dem Kauf bestanden haben, von der Garantie nicht erfasst werden und er dafür aufkommen soll (genau das sagt meine Rechtsschutz auch). Mittlerweile habe ich ihm schon mit Anwalt gedroht, aber er besteht weiterhin darauf, dass ich "für eine einfache und schnelle Lösung" die Garantie in Anspruch nehmen soll. -.-

Der Händler war übrigens sehr überrascht über diesen Schaden und teilte mir mit, dass er angeblich noch eine Rechnung über eine Getriebespülung hätte, die bei 92.000 km gemacht wurde. Ich habe ihn natürlich gefragt, warum er mir die beim Kauf nicht ausgehändigt oder wenigstens gezeigt bzw. erwähnt hat. Auf meine Forderung, mir die Rechnung nachzureichen, meinte er, dass er sie nicht mehr finden könne. Er hat auch fälschlicherweise behauptet, dass bei meinem Getriebe ein Ölwechsel erst bei 90.000 km nötig ist (im Serviceheft steht aber alle 60.000 km). Finde das alles sehr merkwürdig...

Ich weiß jetzt nicht so richtig, was ich machen soll. Eigentlich wollte ich mir einen zeit- und nervenraubenden Rechtsstreit ersparen, aber wie es aussieht, bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Ich habe dem Händler angeboten, dass ich das Getriebe bei Audi reparieren lasse und er die Kosten übernimmt. Ich frage mich nur, ob Audi den Schaden auch richtig erkannt hat. Ich habe Angst, dass, wenn der Händler sich darauf einlässt, ich nach der Reparatur bei Audi immer noch Probleme habe und es dann heißt, ein Austauschgetriebe müsse her. Das kann ich mir als Student nämlich nicht leisten...

Was meint ihr dazu? Würde eine Kupplungsadaptionsfahrt eventuell was bringen? Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

Grüße aus Halle
Jakob
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Re: Multitronic-Probleme im warmen Zustand

Beitrag von Manemm »

Normalerweise haftet der Händler dafür.
In den ersten 6 Monaten steht der Händler in der Beweispflicht. Und muss dir beweisen dass der Schäden beim Kauf noch nicht war.
Er trägt normal auch alle kosten einer rep.

Frag einfach mal einen Rechtsanwalt.

Zur Not sind wir hier auch noch da wenn du mechanische Hilfe brauchst.



Gruß Manfred


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