Fazit Steuergerätreparatur

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CVTransmission
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Fazit Steuergerätreparatur

Beitrag von CVTransmission »

So liebe Leute, meine Multitronic ist erstmal repariert.

Angefangen hat es mit den üblichen Problemen. Ruckeln, PRNDS blinkt, Anfahrschwierigkeiten ( siehe Problemthread: [External Link Removed for Guests])
Aufgrund der verschiedenen Meinungen von hier habe ich mich entschlossen, eine Reparatur des Steuergerätes bei RH-Electronics durchführen zu lassen.
Zunächst war der Plan, dass ich das STG selber ausbaue und per Post hinschicke. Also habe ich mich erstmal erkundigt was ich dafür alles brauche und bestellt. ( 10 Liter Mannol CVT Fluid (war im Angebot), Dichtung vom hinteren Getriebedeckel, neue Ablass - und Kontrollschraube, und alle Materialien für das Einfüllwerkzeug Marke Eigenbau ([External Link Removed for Guests])
Die Planänderung kam, als die ganze Organisation um den Ausbau des STG begann. Ich hatte keinen Stellplatz um das Auto eine Woche sicher stehen zu lassen. Also habe ich mich bei RH-Electronics erkundigt, und sie bieten an, dass man sein Fahrzeug dort hinbringt und sie dort alles ausbauen, reparieren, einbauen und wieder alles mit Öl befüllen (kostet ca. 500€ mehr als nur die STG Reparatur, allerdings,soweit ich weiß, mit 2 Jahren Garantie auf die vorgenommenen Arbeiten). Also habe ich alles abgesprochen, bin ich letzten Samstag zu RH-Electronics gefahren und hab mein Auto über den 24Std. - Annahmebriefkasten + Reparaturauftrag hingestellt. Am Dienstag bekam ich den Anruf, sie haben das STG ausgebaut, die losen Lötstellen angelötet, allerdings lassen sich die Fehler nicht mehr löschen. Laut Aussage des Monteurs kommt es vor, dass wenn das STG eine bestimmte Anzahl mal gestartet wird, ohne dass der Fehler behoben ist, sich der Fehler festsetzt und der Chip einen aufn Deckel bekommt.
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Da dieser Chip nicht austauschbar ist, blieb keine andere Möglichkeit als ein neues STG einbauen zu lassen. An dieser Stelle lobe ich die Kulanz von RH. Die durchgeführte und fehlgeschlagene Reparatur meines STG wurde mir nicht berechnet, und ich bekam das neue STG fast zum EK- Preis, ebenso konnten meine bereits besorgten Dichtungen, Schrauben verwendet werden (Das Mannol Öl konnte leider nicht verwendet werden, da die Befüllung bei RH aus einem großen Fass + Pumpe gemacht wird, und nicht über den Kanister + Schwerkraft) . Oben drauf kam noch die Arbeitszeit für Ein/- Ausbau, Getriebeöl und die Dichtung vom Stecker. Am Ende stand eine Rechnung von 1600€. Mein defektes STG durfte ich natürlich mitnehmen. Die Leute von RH waren immer sehr freundlich und hilfsbereit und es wurden keine Arbeiten durchgeführt ohne vorher mit mir Absprache zu halten.

Nun zum erfreulichen Teil. [icon_biggrin.gif] [icon_biggrin.gif]
Das Auto fährt jetzt sehr weich und ohne ruckeln an, bei einer Geschwindigkeit von 70-90 spüre ich den geschilderten "unsauberen Lauf" nicht mehr und er ist direkter in der Gasannahme etc. Rundum bin ich zufrieden mit dem Ergebnis, dass ich endlich ein funktionierendes Getriebe habe.
Zum Langzeiterfolg kann ich noch nichts sagen, da ich das Auto erst seit gestern wieder habe. Aktuelle Laufleistung beträgt 208.000km, falls sich etwas ändert, kommt es sofort in diesen Beitrag.
Falls noch jemand Fragen hat, stehe ich gerne zur Verfügung.

PS: Ich habe jetzt ein unbenutzes Einfüllwerkzeug mit 2 Wege Hahn rumstehen, das ich gerne ausleihe, falls es jemand braucht
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stef
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Re: Fazit Steuergerätreparatur

Beitrag von stef »

Das Foto von dem Steuergerät sieht ja übel aus. Welcher Grobmotoriker hat dort das Gel entfernt? Mir sieht das eher so aus, als wäre der Chip oberhalb von dem Microcontroller beschädigt, also dort wo der Kreis und das Rechteck überlappen. Die Halbleiter werden meistens mit 25 oder 32 mikrometer Golddraht auf das Substrat gebondet. Da reicht es schon wenn man kräftig an dem Gel wackelt um Drähte zu verbiegen oder abzureissen. Die Alubonds zum Gehäuse sind mehr als 10mal so dick.
Gelötet ist da übrigens gar nichts. Die Bauteile werden entweder direkt mit Silberleitkleber geklebt oder mit Golddraht gebondet, die Anschlüsse zum Gehäuse sind mit Aludraht gebondet. Bonden ist Reibschweissen, d.h. der Draht wird auf die Kontaktfläche gedrückt und mit Ultraschall verrieben, dadurch entsteht eine dauerhafte Verbindung. Die Aludrähte brechen im Schadensfall meist an der Bondferse ab, weil dort durch den Knick die schwächste Stelle ist. Über die Dauerhaltbarkeit entscheided im wesentlichen die Mikrogeometrie des Drahtbogens. Da haben alle Hersteller viel Lehrgeld bezaht bis man herausgefunden hat wie man den Bogen gestalten muss damit er der mechanischen Belastung stand hält.
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Re: Fazit Steuergerätreparatur

Beitrag von Bacardifan86 »

Meinst du die haben das Steuergerät durch das entfernen kaputt gemacht?
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Re: Fazit Steuergerätreparatur

Beitrag von stef »

Anhand von einem einzigen Foto dessen Vorgeschichte ich nicht kenne kann ich das natürlich nicht beurteilen. Die Erklärung von RH finde ich aber sehr seltsam, falls das wirklich so gesagt wurde.

Das ganze Zeug ist aber sehr empfindlich und man kann immer mal versehentlich etwas zerstören. Einmal mit dem Werkzeug abgerutscht und schon ist es passiert. Jeder der mit solchen Steuergeräten zu tun hat kann sicher ein Lied davon singen.
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Re: Fazit Steuergerätreparatur

Beitrag von Horch »

Die Historie wird wohl nicht aufzuklären sein. Jedenfalls sind 1600€ schon ganz schon heftig für ein Tausch des Steuergeräts. Bleibt nur zu hoffen, dass sich nicht noch in Kürze andere mechanische Schäden an dem Getriebe ergeben.
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Re: Fazit Steuergerätreparatur

Beitrag von CVTransmission »

stef hat geschrieben:Das Foto von dem Steuergerät sieht ja übel aus. Welcher Grobmotoriker hat dort das Gel entfernt? Mir sieht das eher so aus, als wäre der Chip oberhalb von dem Microcontroller beschädigt, also dort wo der Kreis und das Rechteck überlappen. Die Halbleiter werden meistens mit 25 oder 32 mikrometer Golddraht auf das Substrat gebondet. Da reicht es schon wenn man kräftig an dem Gel wackelt um Drähte zu verbiegen oder abzureissen. Die Alubonds zum Gehäuse sind mehr als 10mal so dick.
Ich kenne mich leider nicht gut genug in dem Aufbau des STG aus, um das zu beurteilen, welcher Chip beschädigt wurde. Ich kann nur das wiedergeben, was mir von RH gesagt wurde. Sieht aber so aus, als wäre das Gel sehr unvorsichtig entfernt worden, was wahrscheinlich nicht unbedingt zum Erhalt des STG beigetragen hat
stef hat geschrieben:
Gelötet ist da übrigens gar nichts. Die Bauteile werden entweder direkt mit Silberleitkleber geklebt oder mit Golddraht gebondet, die Anschlüsse zum Gehäuse sind mit Aludraht gebondet. Bonden ist Reibschweissen, d.h. der Draht wird auf die Kontaktfläche gedrückt und mit Ultraschall verrieben, dadurch entsteht eine dauerhafte Verbindung. Die Aludrähte brechen im Schadensfall meist an der Bondferse ab, weil dort durch den Knick die schwächste Stelle ist. Über die Dauerhaltbarkeit entscheided im wesentlichen die Mikrogeometrie des Drahtbogens. Da haben alle Hersteller viel Lehrgeld bezaht bis man herausgefunden hat wie man den Bogen gestalten muss damit er der mechanischen Belastung stand hält.
So genau wusste ich das nicht, da im Thread von JayBee ([External Link Removed for Guests]) auch von Alu-Löten die Rede ist.
stef hat geschrieben: Anhand von einem einzigen Foto dessen Vorgeschichte ich nicht kenne kann ich das natürlich nicht beurteilen. Die Erklärung von RH finde ich aber sehr seltsam, falls das wirklich so gesagt wurde.
Welche Fotos benötigst du noch? Das Foto ist bei mir zu Hause entstanden, nachdem ich von RH zurückgekommen bin. Den Deckel haben sie mir offen gelassen, haben mir allerdings auch angeboten ihn zu verkleben wenn ich das alte STG wieder mitnehme.
Die Erklärung die ich von RH bekommen habe war eben diese, dass sich der Fehler nach der Reparatur nicht löschen lässt und dass es wohl schon ein paar mal bei anderen STG´s vorgekommen ist. Es liegt wohl an den Startversuchen mit nicht behobenem Fehler.
Horch hat geschrieben:Die Historie wird wohl nicht aufzuklären sein. Jedenfalls sind 1600€ schon ganz schon heftig für ein Tausch des Steuergeräts. Bleibt nur zu hoffen, dass sich nicht noch in Kürze andere mechanische Schäden an dem Getriebe ergeben.
Es ist leider die billigste Option die mir in dem Moment geblieben ist, natürlich hätte ich unter perfekten Umständen nur die 950€ für das neue STG und das Öl zahlen müssen und den Einbau selber machen können, aber leider läuft es nicht immer nach Plan
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Re: Fazit Steuergerätreparatur

Beitrag von Bacardifan86 »

Verstehe ich das richtig,das sie dein STG nur da hatten und nicht das Auto und dann sagen,das sich der Fehler nicht mehr löschen lässt,weil der zu lange drin war?

Ich würde den Deckel verkleben und das STG ausprobieren
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Re: Fazit Steuergerätreparatur

Beitrag von CVTransmission »

Bacardifan86 hat geschrieben:Verstehe ich das richtig,das sie dein STG nur da hatten und nicht das Auto und dann sagen,das sich der Fehler nicht mehr löschen lässt,weil der zu lange drin war?

Ich würde den Deckel verkleben und das STG ausprobieren
Nein, mein Auto stand dort die ganze letzte Woche. Sie haben das STG repariert und bei der Nachprüfung vor dem Wiederbefüllen und Verschließens wurde festgestellt, dass sich der Fehler nicht löschen lässt. Das STG, wie auf den Fotos zu sehen, ist sozusagen nur noch ein Ausstellungsstück.

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Re: Fazit Steuergerätreparatur

Beitrag von Bacardifan86 »

Achso
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Re: Fazit Steuergerätreparatur

Beitrag von CVTransmission »

Ob das jetzt alles stimmt was mir erzählt wurde steht natürlich in den Sternen. Also ob das wirklich ein Fehler des STG war oder ob der Fehler durch unsachgemäße Handhabung entstanden ist, kann ich nicht beurteilen

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