Schleifgeräusch bei schwachem Gas u. Vibrationen bei Last

[babbelab]

Hallo Multis,

mich plagen momentan zweierlei Probleme. Einmahl ein Schleifgeräusch bei schwachem Gas und zum anderen Vibrationen nach einem Bordsteincrash wo ich euch um eure Einschätzung zwecks Diff, ZMS und somstigem Innenleben der Multi bitte möchte.

Vorab: Tut mir leid für den riesigen Beitrag, ich versuche zu den zwei Problemen nur so viel Infos wie möglich mit reinzupacken.

Schleifgeräusch
Bei leichter Beschleunigung oder Gaswegnahme um die 1200 habe ich ein „chsch“.
Es wurde in letzter Zeit immer stärker und länger wahrzunehmen, wenn ich sanft beschleunige höre ich es fast bis 2000 u/min. Bei steigender Drehzahl aber immer schwächer. Wobei ich glaube, dass es bereits war als ich mir den Wagen mit 160.000 km zugelegt habe, eben nur viel viel schwächer und ich es nur manchmal für ca. eine Sekunde gehört habe.


zum Fahrzeug

A4 B7 8E, Bj 2007, BPW, JZU, 230.000 km
AT-Motor u. AT-Getriebe bei 140.000 km (laut Rechnung vom Vorbsitzer 01J 300058 NX)
6oder 7 Lamellen unten am Getriebe ist folgendes eingestempelt: JZU 2303 II X

Ölwechsel nach Anleitung selbst durchgeführt (bei 206.000 km, Fuchs TITAN ATF CVT). Mit Adaptionsfahrt, aber scheinbar falsch wie ich hier gestern nochmals gelesen habe. Ich habe nur die Bremse losgelassen, OHNE Gaspedal. Und so seither rumgefahren.

Dieses WE nochmals Adaptionsfahrt gemacht. Diesmal bei leichtem Gasgeben:
Block 010: (vorwärts)
0.325 A
ADP. i.O.
82.0°C
15.0 Nm Sollmoment

Block 011: (rückwärts)
0.310 A
ADP. i.O.
82.0°C
15.0 Nm Sollmoment

Block 012: Anpassung der Kupplungskennlinie
1.000 A vorwärts [A]
0.715 A vorwärts Maximalmoment
0.325 A vorwärts Minimalmoment

Danach Ölstand kontrolliert. Der war soweit i.O., beim öffnen der Schraube hat es gezischt (ich meine fast es war Unterdruck, da das Öl erst nach dem Zischen kam). Paketlieferung kam leider nicht, somit hatte ich weniger als 3 l Frischöl zur Hand. Den Rest vom alten "gesiebten" Öl genutzt. War halt ne braune Brühe aber nicht schwarz. Adationsfahrt ab 60°C mit Gasgeben war auch nach dem >10.Versuch nicht möglich. Nur einmal in jede Richtung mit Standgas rollen lassen und Adapt i.O.

Fehlerspeicher war bisher immer leer.
Im Öl welches rauskam waren schwarzer Abrieb und auch metallische Partikel.
Geräusch kommt vorwärts wie rückwärts.

Kann jemand was zu den Messwerten sagen? Wie bereits erwähnt weiß ich nicht ob 6 oder 7 Lamellen.


Vibrationen bei Last

Bin bei Schnee mit dem linken Rad, ca. 20-30 km/h über die Bordsteinkante einer Verkehrsinsel gedonnert. 17cm hoch kombiniert mit s-line-Fahrwerk, spätere Achsvermessung war i.O.. Felge hat nun eine Macke, aber mit neuem Reifen und auswuchten i.O.

Auftreffwinkel war so 45° wodurch der Wagen auch schlagartig nach rechts geschoben wurde. Hatte seither Vibrationen bei ca. 140 km/h Vibrationen.

Meine Frage hierzu wäre: Gibt es eurer Erfahrung nach was am laufenden Getriebe was solche impulsartigen Bewegungen gar nicht mag? Was passiert wenn das Vorderrad auf "D", wahrscheinlich im Schub, schlartig ein gegen Gegenmoment bekommt?

Zwei Wochen u. 500 km später wurde es auf der AB so schlimm, dass das ganze Auto massiv gewackelt hat . Es war nur bei Last, auf R war alles normal. Selbst nur anrollen auf "D" war extrem. In kaltem Zustand am Folgetag war dann nichts mehr.
--> Inneres, NUR linkes, Tripodegelenk getauscht und dann war fast Ruhe. (Hatte beide aufgemacht, Verschleißbild sah für mich gleich gut aus. 70km Probefahrt war gut.
Ca. 100 km später kam Brummen/Vibration bei Last wieder,
--> Dieses WE linke AW getauscht (Spidan). Auch das linke Motor- bzw. Hydrolager, da untenrum tropfenweise von dem roten Öl hing (hatte ich eigentlich erst im Oktober li. u. re. gewechselt)

Fazit: nur leicht besser geworden. Brummen/Vibrationen bleiben. Ich spüre es deutlich im Gaspedal.
-Bei N und P, finde ich, läuft er rauher als sonst, dreht aber butterweich hoch.
-Auf "Manuell" reduzieren sich die Vibrationen bei steigender Drehzahl.
-Wenn ich auf D stark beschleunige reduieren sich die Vibratonen ebenfalls mit zunehmender Drehzahl.

Am Anfang kam es mir so vor, das es nur nach warmgefahrenem Zustand kommt. Mittlerweile habe ich es bereits nach kurzer Fahrtstrecke.

Hier muss ich wohl motorseitig noch Punkte ausschließen. Als erstes fällt mir Ladeluftstrecke ein.


Wenn mir jemand was zu den den Symptomen einfällt wäre ich für jeden Hinweis dankbar.

Grüße

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[Thomas]

Hallo,
die MWB 10 - 12 sehen für ein 01J - Getriebe nicht gut aus... MWB 10 max. 0.295 - 0,30 ist quasi Hinweis auf Verschleißgrenze. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die SSP / Hülse verschlissen, dadurch zu viel Druckverlust im System. Das schleifende Geräusch könnte von einer rutschenden Kette kommen. Ob kurz- oder langfristig, wirst du nicht um eine Überholung rumkommen.

MFG
Thomas

[Thomas]

Gibt es auch ein Rucken beim sachtem beschleunigen und / oder Drehzahlschwankungen bei konstanter Fahrt, wenn das Getriebe warm ist?

[babbelab]

Hallo Thomas,

danke für den Antwort. Ich dachte immer ich bin da noch auf der sicheren Seite, da das Getriebe <100.000 km hat. Und vor allem, dass zum Zeitpunkt des Austausch (2013) die problematischen Teile bekannt waren und Materialien mit besseren Eigenschaften zum Einsatz kamen.

Welche Teile wären den bei einer Überholung mindestens fällig bzw. was könnte das Material kosten?

Habe aus der B8 Ecke noch einen Rat von Horch gefunden:

Die Lernwerte dürfen nur bei stehendem Motor gelöscht werden. Danach Zündung aus, wieder ein und mind. 5-10 Sekunden warten, bevor der Motor gestartet wird.

Zündung habe ich nach dem Löschen der Lernwerte nicht ausgeschaltet. Glaube ich mache die Adaptionsfahrt nochmal.

-Heute auf der AB blieb die Drehzahl absolut konstant.
-Wenn er warm ist fährt er auch ohne ruckeln an, nur Standgas sowie leichtes Gas.

[Thomas]

Mach das mal... Und überprüfe noch mal MWB 10-12.

MFG
Thomas

[Thomas]

Kleines Wellnesspaket schlägt mit ca 600€ für die Teile plus Öl zu Buche, wenn die Variatoren nichts abbekommen haben.

MFG
Thomas

[babbelab]

Habe nun mehrmals versucht die Adaption durchzuführen, mit immer schlechteren Ergebnissen hinten raus.

Vorab immer: Lernwerte gelöscht / Zündung aus / Zündung ein / Stellung D ; zwischen jedem Schritt 10 Sek. gewartet.

erste Adaptionsfahrt
Beim ersten Versuch ging vorwärts recht schnell, und rückwärts nach mehreren Versuchen auch. Jeweils mit Gas geben und weichem Bremsen, bei 60°C.
Block 010: 310 A
Block 011: 295 A
Da die Werte nun besser waren als zuvor dachte ich, dass es vielleicht noch besser wird. Also alles gelöscht und nochmals probiert.

zweite Adaptionsfahrt
Vorwärts kam nach mehreren Versuchen mit 310 A. Rückwärt kam nach gefühlten 20 versuchen nicht, bis Temp über 90° und ich ne Runde fahren musste um das Öl abzukühlen. Irgendwann hat es dann geklappt mit folgenden Werten:

Block 010: Anpassung Kupplungskennlinie/Anfahrverhalten (vorwärts)
0.310 A Anpassung der Kupplungskennl.
ADP. i.O. Anpassung des Anfahrverhaltens
85.0°C Getriebeöl- temperatur
15.0 Nm Kupplungs Sollmoment

Block 011: Anpassung Kupplungskennlinie/Anfahrverhalten (rückwärts)
0.300 A Anpassung der Kupplungskennl.
ADP. i.O. Anpassung des Anfahrverhaltens
85.0°C Getriebeöl- temperatur
15.0 Nm Kupplungs Sollmoment

Block 012: Anpassung der Kupplungskennlinie
0.980 A vorwärts [A]
0.715 A vorwärts Maximalmoment
0.310 A vorwärts Minimalmoment


Da die jetzt schlechter waren als zuvor, hab ich wieder alles gelöscht.

Jeder weitere Versuch
Ab hier hat nichts mehr geklappt. Habe mich nur noch zwischen 85 u. 90 °C bewegt. Dutzende Versuche ohne Erfolg, vorwärts sowie rückwärts.
Sobald ich dann nur einmal, ausschließlich mit Standgas, angerollt bin, hat es sofort Adapt i.O. gebracht:
Block 010: 0.325 A
Block 011: 0.310 A


So habe ich es dann irgendwann auch entnervt belassen.

[Horch]

Hallo,
die MWB 10 - 12 sehen für ein 01J - Getriebe nicht gut aus... MWB 10 max. 0.295 - 0,30 ist quasi Hinweis auf Verschleißgrenze.

Hallo,

das gilt nur für die 6-Gang MT-Getriebe. Der User hat aber eine 7-Gang MT, und bei diesen Getrieben ist der Adaptionsstartwert schon bei 0,310A. Von daher sind die ausgelesenen Werte durchaus im grünen Bereich.

Bedenklicher sind da schon die Partikel im Fluid, falls diese metallisch sind. Das könnte dann auf Auflösungserscheinungen hindeuten.

Grüße,

Horch

[Thomas]

mein Fehler... Hab nicht auf den GKB geachtet.
Dann hat Horch natürlich recht.

MFG
Thomas

[babbelab]

Hallo zusammen,

also wenn Werte ab 0,310A normal sind, wie viel wäre dann max. noch i.O.? Habe zwischendrin 0,320A für Vorwärtsfahren erreicht (mit Gas geben)

Noch etwas:
Das Schleifgeräusch hat sich nach der einen Stunde des Beschleunigungs- und Bremswechsel verändert.
Normalerweise konnte ich es am besten bei 1200 Umdrehungen simulieren. Bei sachtem Gas hört man dieses "hohle" "chsch" und bei sofortigem loslassen wird es kurz höher/heller und ist weg.

Als ich dann also vom Feld gezogen bin hat es so richtig geschliffen, nur beim Beschleunigen. Laut und mechanisch, das war wirklich Metall auf Metall. Das Geräusch war wieder nach weniger wie einem Kilometer wieder weg. Kam bei keiner Teillast mehr.

Was ich bisher noch nicht geschrieben habe:
Nach der ersten Autobahnfahrt (30km) nach dem Bordsteincrash hatte ich dieses starke Schleifen beim Rangieren am Hang. Stand dann mit dem linken Vorderrad in einer Kuhle und wollte dort mit Standgas rausrollen. Zuerst hangaufwärts - Schleifen war extrem, dann hangabwärts - Schleifen ebenfalls. Bin dann nur mit Gas geben rückwärts rausgekommen. Danach hat es ziemlich gestunken. Hatte es bis gestern Abend nicht mehr[icon_question2.gif]

Abrieb kann ich am WE nochmals genauer untersuchen. Scheint sich ja wirklich etwas aufzulösen

Zur Info noch: Mein ruckeln unter Last verschwindet weitestgehend beim Abziehen des AGR. Was zumindest mal meine erste Sorge nach beschädigten Bauteilen durch den Bordsteincrash ausschließt.

Gruß
babbelab