Es ist alles schon ein bisschen her, also hoffe ich das ich alles halbwegs genau wiedergeben kann.
Bilder konnte ich leider keine machen, da wir so mit dem Umbau beschäftigt waren.
Vorneweg ist zu sagen das es scheinbar weit komplizierter beim A4 ist als es beim A6 zu sein scheint.
Was baucht man an Teilen?
-Getriebe (passend zum jeweiligen MKB, ist aber klar
)-Antriebswellen (die vom MT sind zu kurz...)
-Kupplungssatz (ist abhängig vom Getriebe was für einen Satz man braucht, bei WM Fahrzeugteile hab ich wirklich gute Preise bekommen für eine neue Kupplung)
-Zweimassenschwung (der vom MT-Getriebe passt nicht, da die Stifte, vermutlich Kupplungsmitnehmer oder so, beim originalen nicht vorhanden sind)
-Pedalerie (dazu erkläre ich noch ein paar Sachen, ist echt ekelhaft..)
-Kupplungsgeber- und -nehmerzylinder (einer im Getriebe, der andere an der Pedalerie, ersterer war bei mir noch im Getriebe montiert)
-Hydraulikleitungen (kriegt man bei Audi, sind nicht allzu teuer. Handelt sich um eine vorgebogene Stahl-Leitung)
-Schlauch zum Ausgleichsbehälter
-Bremsflüssigkeit
-Stecker um den Rückfahrscheinwerfer an das neue Getriebe anzuschließen (die PDC-Sensoren werden über die Rückfahrscheinwerfer aktiviert)
-passender Getriebeträger (!!!!, den braucht man beim A6 anscheinend nicht, nur ist das Schaltgetriebe für den A4 so viel kleiner das der Träger zu weit hinten sitzt)
Was muss man beachten?
Selbst nach vollständigem Umbau wird das Auto nicht ohne weiteres Starten. Man muss das Relais überbrücken, über das das P-Signal geschaltet wird (sitzt im Wasserkasten im Motorraum). Anderenfalls kann man, wie mein Mechaniker es gemacht hat (der einfach nur zu blöd war das Relais zu überbrücken), ein Kabel direkt vom Zündschloss zum Anlasser schalten.
Die Kupplung muss entlüftet werden, aber das ist klar, dazu braucht man ein Entlüftungsgerät
.Jetzt mal die Unendliche geschichte:
Wir haben uns morgens um 8 getroffen um möglichst viel Zeit zu haben für den Umbau. Mit im Team war ein befreundeter KFZ-Meister und einer seiner ehemaligen Lehrlinge. Mit dem Ausbau eines Multitronic-Getriebes werden die meisten hier im Forum schon bekanntschaft gemacht haben, dementsprechend werde ich den Teil mal weglassen...
Nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren haben wir das alte Getriebe ausgebaut, und damit einhergehend haben wir gleich die Antriebswellen ausgebaut. Die sind relativ einfach zu entfernen, werden am Getriebe (sowieso) abgeschraubt über glaube ich 6 Schrauben pro seite und auf der "Aussenseite" über die zentrale Schraube. Es kann sein das man ein bisschen Kraft braucht um die Wellen aus ihrer Aufnahme zu bekommen, aber bei mir gings eigentlich ganz gut mit ein bisschen gewackel und sanften Hammerschlägen.
Wenn unter dem Auto alles vorbereitet ist, sollte man sich an die Arbeit im Innenraum machen. Da muss man den Aschenbecher und den Rahmen des Schalthebels ausbauen. Der Aschenbecher lässt sich beim B6 nur entfernen, wenn man das Bedienfeld der Klimaautomatik auch entfernt. Ich hab das ganze so gelöst das ich mir bei Audi das Navi hab aushängen lassen, alles Pi * Daumen aus dem Weg geräumt hab. Die Klima-Bedieneinheit ist nur geclipst, die kann man nach vorne richtung Schalthebel rausziehen und ein Stück nach oben drücken. Dann kann man den Aschenbecher rausnehmen.
Ist das erledigt sieht man 4 Schrauben, mit dennen die Schaltkulisse befestigt ist und einen Bowdenzug, der die Startsperre im Zündschloss aktiviert. Die Schraube vom Bowdenzug kann man einfach lösen und diesen irgendwo verstauen, der wird nicht mehr Gebraucht (Das Zündschloss bleibt entsperrt, solange der Bowdenzug nicht gespannt ist). Nachdem man dann über die 4 Muttern die Schaltkulisse gelöst hat, muss man diese nach unten (!!) entfernen, dazu muss man von unten den Hitzeschutz beiseite drücken und idealerweise den Auspuff aushängen. Anderenfalls wird es nahezu unmöglich die Schaltkulisse daran vorbei zu manövrieren.
Von da an kann man sich dann an die Pedalerie machen, die meiner Meinung nach den ekelhaftesten Teil der Arbeit darstellt. Hat man die Abdeckung entfernt (eine Schraube beim Sicherungskasten, zwei Schrauben unten) und die Lichter und den Diagnosestecker abgesteckt, kann man die Abdeckung erstmal beiseite legen und hat freien Blick auf die Pedalerie. Vorausgesetzt man liegt Kopfüber im Fußraum.
Die Aluminium-Aufnahme der Pedalerie ist mit 2 oder 3 Schrauben Fixiert, zwei davon sind vom Innenraum aus zu erreichen, eine ist Motorraum-Seitig verschraubt. Jetzt hat man zwei Möglichkeiten:
1. Den Bremskraftverstärker demontieren, um an die dritte Schraube zu kommen und dann den kompletten Pedalträger entfernen und dann entweder einen anderen fertig zusammengebastelten einbauen oder die Pedale tauschen.
2. Die Pedale direkt tauschen.. Dazu muss man die zwei Metallklammern, die die Achse der Pedale in Position halten, entfernen und dann die Achse mit gezielter Gewalt aus ihrer Aufnahme kloppen. Das Ding sitzt auf press, dementsprechend ist das im beengten Fußraum eine kleine Mammutaufgabe, vor allem weil man nur eine Richtung hat in die man Arbeiten kann: Richtung Mittelkonsole.
Bei mir war das Problem, das ich durch Navi und diverse Klimaleitungen etc keinen Platz hatte, die Achse komplett heraus zu bekommen, also hieß es Absägen und dann weiter kloppen.
Nach ca. 2 Stunden arbeit war die Achse dann entfernt und wir konnten die neuen Pedale einsetzen.
Die Aufnahme für die Pedale ist bei Automatik und Schalter gleich, nur das Automatik-Bremspedal nimmt quasi die doppelte breite ein. Demensprechend sitzen das Kupplungs- und das Bremspedal gemeinsam auf der Achse. In etwa auf Höhe der Pedalaufnahme sitzt eine Öffnung, die mit einem Grummipfopfen verschlossen ist. das Ist die Öffnung durch die der Schlauch an den Ausgleichsbehälter angeschlossen wird. Dieser geht dann an den.. Geberzylinder (ich hoffe ich vertausch die beiden Zylinder nicht schon wieder). Die Stahlleitung die direkt zum Getriebe führt wird Über eine andere Öffnung direkt an den Zylinder und an das Getriebe angeschlossen. Beweglich bleibt das ganze durch ein kurzes Stück flexiblen Schlauch. Wenn die Leitung richtig sitzt bestätigt sie das durch ein Einrasten mit Klickgeräusch. Zusätzlich wird die Leitung am Zylinder und am Getriebe (bzw dem anderen Zylinder) noch durch kleine Metallklammern gesichert.
Die Pedale kann man dann gemütlich einsetzen, ab hier ist die schlimmste Arbeit gegessen. Der Zylinder wird im Kupplungspedal eingerastet, das Bremspedal muss wieder per Schraube an die Gewindestange vom Bremskraftverstärker angeschraubt werden. dann die Pedale in Position bringen, die Achse schmieren und aus Richtung der Fahrzeugaußenseite in Richtung Mittelkonsole einsetzen. Das ganze mit den Metallklammern fixieren und gut is.
Dann kann man sich daran machen das neue Schaltgestänge zu montieren (da ist ganz wichtig zu beachten das man das richtige Gestänge hat, das für ein 5-Gang getriebe funktioniert nicht weil kein Rückwärtsgang zum runterdrücken). Der einbau gestaltet sich relativ einfach, man muss nur die Box in der das Gestänge sitzt am Hitzeschutz vorbei schleusen und dann von oben mit den 4 Muttern sichern. Gestaltet sich alles relativ unkompliziert.
Von da an ist die Reihenfolge quasi ähnlich wie der Zusammenbau, neuen Zweimassenschwung rein, Kupplung rein, falls noch nicht erledigt die passenden Antriebswellen rein, Getriebe rein und alles festmachen.
Wichtig ist wirklich das ihr den richtigen Getriebeträger habt, anderenfalls könnt ihr das Auto nicht wieder Sinngemäß zusammen bauen.
Ist alles verschraubt kann man sich daran machen, den Rückfahrscheinwerfer anzuschließen:
Dafür sind zwei Kontakte zuständig, wenn man auf den MT-Stecker blickt hat man dort 4 große Kontakte und einen Haufen kleine. Ich weiss leider nicht mehr welche Kabel genau es sind, aber es ist einer der Großen in Verbindung mit einem kleinen, das kann man aber Notfalls durch probieren herausfinden.
Auf diesen Kontakten läuft dauerhaft Strom, die Trennung erledigt ein Schalter im Getriebe.
Hat man alles wieder zusammengebaut muss man das Relais überbrücken (idealerweise) oder das Kabel zum Anlasser ziehen.
Dann müssen noch einige Codierungen gemacht werden:
Motorsteuergerät
Lenksäulenelektronik
Bremsensteuergerät
PDC-Steuergerät
Ich hoffe das waren jetzt die Codierungen die angepasst werden müssen... bin mir aber selber nicht mehr ganz sicher.
Dann hoff ich mal das der mehr oder minder vollständige Beitrag hilfreich war... ich versuche noch die ganzen Teilenummern zusammen zu kramen usw, mache dann noch eine Liste für alles.
Alles in allem habe ich 1400€ bezahlt, inkl Werkstatt usw und bin nach einigen Schwierigkeiten mit einem Top Funktionierenden Auto mit besserem Abzug als je zuvor unterwegs gewesen. (Abgesehen von meiner jetzt defekten Verteilereinspritzpumpe...
)
